Die Innsbrucker akademische Burschenschaft Suevia weihte im Jahre 1928 das von der Innsbrucker Steinmetzfirma Wernig im Stile der damaligen Zeit erbaute Denkmal ein, welches primär dem Gedenken der Verstorbenen des ersten Weltkrieges gewidmet war. Das Denkmal veranschaulicht die stilisierte Figur eines Chargierten mit unbekleidetem Oberkörper an der Spitze, welche die Form, Beschaffenheit und Maßverhältnisse Herrn Wernigs Sohn porträtieren. Zeitgleich mit der Einweihung als Gefallenendenkmal wurde es obligat, alle verstorbenen Innsbrucker Schwaben in die um das Denkmal angeordneten Tafeln nach Ihrem Todesdatum chronologisch einzugravieren.

 

Auf dem Denkmal der Innsbrucker akademische Burschenschaft Suevia wurde aus Tradition, als einer unter Hunderten verstorbenen Mitgliedern, ebenfalls Dr. Gerhard Lausegger eingraviert. Er war in der Pogromnacht des Jahres 1938 mitverantwortlich für den gewaltsamen Tod des Leiters der Kultusgemeinde Innsbruck Ing. Berger. Nach intensiver interner Auseinandersetzung hat sich die Innsbrucker akademische Burschenschaft Suevia dazu entschieden, die historischen Fakten nicht  durch eine bloße Streichung des Namens zu leugnen.

 

Unsere Burschenschaft hat sich bewusst dafür entschieden, dazu zu stehen, dass auch ein Mensch, der Schuld auf sich geladen hat, in unserer Verbindung Mitglied gewesen ist. Die Burschenschaft kann diese Tat und die dahinter stehenden Beweggründe nicht nachvollziehen, die übereinstimmende Geisteshaltung liegt ihr fern. Daher fällt es unserer Burschenschaft leicht, sich von Nationalsozialismus aufs Schärfste abzugrenzen, sowie zu distanzieren. Der Innsbrucker akademischen Burschenschaft ist es bewusst, mit diesem Abschnitt ihrer Geschichte zu leben und diese zu reflektieren. Jenes zeigt der nun am Denkmal angebrachte QR-Code, welcher auf diese Erklärung verweist. Die Innsbrucker akademische Burschenschaft dachte den Friedhof als Ort der stillen Erinnerung an alle Mitglieder als opportun, an welchem Politik und Hass unerwünscht sind.

 

Wenn Friedhofsschändungen jedoch alltäglich werden, wird es Zeit sich dagegen zu wehren!